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Warum mit xsl:fo arbeiten? Einige Bemerkungen für Interessierte:

Wie hat sich das Internet durchgesetzt? Abgesehen von der Vision, jede Information überall auf der Welt jedem zugänglich zu machen, war die Darstellung dieser Information auf dem Bildschirm der wichtigste Schritt. Die Einsicht, dass es eine verbindliche Norm braucht und in der Folge HTML als Norm, hat sich durchgesetzt.

Dafür grundlegend und wenig wahrgenommen weil „unsichtbar“ ist: die Trennung von Form und  Inhalt, Layout und Content.

Hier liegt die eigentliche Quelle des Erfolgs und sie sprudelt kraftvoll weiter: Die Idee, das Erscheinungsbild einer Information von dieser selbst zu trennen hat sich mit HTML und CSS weltweit, also auch und gerade in völlig unterschiedlichen Sprachräumen, Kulturkreisen und Traditionen als Schlüssel zum Erfolg erwiesen.

HTML ist ein Dialekt (besser vielleicht eine Teilmenge) einer „Sprache“, die schon einige Zeit existiert: SGML und mit ihr XML. Beruflich interessierte die Printbranche dieser Themenkreis mehr wegen der Konkurrenz des neuen Trägermediums für Informationen (Content), des Bildschirms. Dass die Ausgabe von Bildschirmdarstellungen auf Papier kaum in akzeptabler Form möglich war, hat letztendlich jedoch dazu geführt, sich auf das zugrunde liegende Prinzip zu besinnen und es für die papiergebundene Seitengestaltung neu zu entdecken.
Mit XSL-FO wurde ein Standard geschaffen, der die Voraussetzung für XML-Anwendungen (Werkzeuge) ist, die die Struktursprache XML für eine seitenorientierte Darstellung besser nutzbar macht.

Clevere Zeitgenossen hatten schon früher erkannt, dass sich das Prinzip der Trennung von Form und Inhalt für die massenhafte und äußerst kostengünstige Herstellung von „eintönigen“ Printprodukten wie Kontoauszügen, Versicherungspolicen, Formularen et cetera pp. hervorragend nutzen lässt und zugleich eine Tür für die weitgehende Individualisierung dieser Massendrucksachen öffnet. Um aber von proprietären (also „selbstgeschnitzten“) Lösungen und den deshalb eingeschränkten Nutzungsmöglichkeiten (die Wiedergabe eines Formulars gelingt nur auf dem eigenen Drucker, beim Kunden gar nicht oder fehlerhaft) zu allgemeingültigen reproduzierbaren Ergebnissen zu gelangen, war ein Standard erforderlich. Der wurde mit xsl:fo geschaffen und wird weiter entwickelt.

An diesem Punkt finden wir uns heute wieder: So selbstverständlich, qualitativ hochwertig, kostengünstig (weil einfach und schnell) und flexibel Seiten im Internet erstellt, verändert und gepflegt werden, so aufwendig, arbeitsintensiv und teuer werden heute noch viele Printmedien produziert. Warum?

Die Antwort ist vielschichtig: Zum einen gab und gibt es objektive Hürden. XML ist eine Struktursprache, die gelernt sein will. Sie bedingt Regeln, die den Aufbau von Publikationsstrukturen be- und festschreiben. So ein Regelwerk (DTD) zu erstellen ist nicht einfach. Die Umsetzung DTD-gerechter (valider) Instanzen in ein Layout wird erst seit kurzem durch professionelle Anwendungen (Software wie der von uns genutzte AntennaHouse Formatter) komfortabler.
Ausgangsdokumente (Autorendaten) automatisiert in XML-konforme Instanzen zu transformieren ist eine mitunter komplexe Aufgabe. Bestehende Layouts mit XSL-FO umzusetzen erfordert neben Know-how und Erfahrung auch teure Arbeitszeit. Und auch die Frage des „was kostet das Ganze und was bringt es“ will sorgfältig erwogen sein.
Diese „Abers“ werden gemeingutartig gepflegt, wenn der Einstieg in die Thematik gesucht wird. Doch auch – dies zum anderen – Gewohnheiten, eingefahrene „Denke“, Halbwissen verbunden mit Vorbehalten und das Beharrungsvermögen des Alltäglichen spielen eine blockierende Rolle.
Ein Layouter ist weit von der Denkweise eines Programmierers entfernt. Beide Welten müssen aber zusammentreffen, um einen Layout-Automaten zu ermöglichen. Layoutvorstellungen und Software müssen zusammenwachsen. Die Erfassung von Dokumenten (Content-Gewinnung) und die Eingriffsmöglichkeiten bei situativen Problemstellungen stellen im Hinblick auf die XML-gestützte Printproduktion neue Forderungen an alte Abläufe (workflow): Die gewohnten Wege müssen mitunter verlassen oder geändert werden. Einschränkungen der Layoutmöglichkeiten, die der aufgeschlossene Setzer mit einer gewissen Befriedigung und Erleichterung zur Kenntnis genommen hatte, sind oft nur noch in den Köpfen vorhanden. Fehlende Eingriffsmöglichkeiten zur spontanen Layoutgestaltung erweisen sich beim näheren Hinsehen überwiegend als überflüssiges Relikt der überkommenen Produktionsweise.

Lässt man sich auf die Thematik ein, ist eine Erkenntnis unausweichlich: Auch Information auf Papier als Medium ist gestaltbar wie es websites sind: Hochwertig, kostengünstig, schnell und flexibel.
Hinzu kommt die Antwort auf die Frage, die sich von selbst stellt: Und wozu das Ganze?

Um automatisiert zu produzieren, mit allen Vorteilen, die Automatisierung unbestritten hat.
Um Zusatznutzen zu realisieren, die XML über die Metainformationen des Contents erschließt.
Um Zweit- und Drittverwertungen praktisch ohne Mehrkosten zu realisieren.

Für die Satzbranche ist das eine große Herausforderung mit noch unabsehbaren Konsequenzen.
Wir wollen die Entwicklung lieber mitgestalten, als von ihr überrollt werden. Mit uns tun das auch andere, Sie zum Beispiel?

Für Wissensdurstige und die Erschließung detaillierter Informationen empfehlen wir folgende Literatur und Internet-Seiten:

Frank Bitzer: XML im Unternehmen. Briefing fürs IT-Management

Weitere Infos zum Download

 

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